Sonntag, 16. August 2015

bin wach geworden, der nasse kater kommt ins bett. ich schieb ihn wieder raus. liege wach. lange. irgendetwas lässt mich nicht schlafen. gedanken in die eine richtung, unvermittelt in die andere, dann zum nächsten. bald schlage ich die kissen auf, wende die decke. keine abhilfe. ein dumpfes gefühl. mautzen von draußen, auch die küken in der scheune sind wach, der hahn kräht zum ersten mal hinter dem haus.

reibe mir lange das gesicht, die augen, stehe auf. schließe das fenster, kippe es, öffne die tür. späte nacht draußen, landregen, die gestrige wäsche wieder durchnässt. die kater sitzen auf einer der fensterbänke anderer zimmer und fressen. ein blick in den dunklen garten, leichtes dämmern. ein paar schritte ins haus, ein paar schluck kirschsaft aus dem tetrapack bei von kühlschranklicht geblendetem gesicht.

wieder auf den hof hinaus. tag machen?


dämmerung hebt sich, hahn kräht nun in schnelleren wiederholungen. ich sitze am schreibtisch, habe musik angemacht und beginne zu schreiben. zweifel, ob das geschriebene erhalten werden wird ob seiner belanglosigkeit.

das matte morgenlicht, meine indifferente stimmung, das nicht-gelingen größerer vorhaben. erwachen vor fünf als symptom einer lebensphase. die selbstverliebte suche nach dem bedeutungsvollen im zufälligen und wirklich nicht bemerkenswerten.

zurück ins bett, vielleicht lesen. ist denn nicht alles schon geschrieben? das regal voll ungelesener bücher, zusammengetragen in momenten übersinnigen entwerfens.

elliptische formulierungen bis zum erbrechen und die orange leuchtende schaltfläche, die dem ganzen soetwas wie den hauch von relevanz verleiht - im übrigen ja immer leuchtend, gänzlich von bindung an die qualität oder tiefe des eingetippten frei. 'veröffentlichen'.